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Minibagger: Der Aufbau und das Geheimnis ihres Erfolgs – Warum sie auf keiner Baustelle fehlen dürfen

Minibagger: Der Aufbau und das Geheimnis ihres Erfolgs – Warum sie auf keiner Baustelle fehlen dürfen

Die Vielseitigkeit des Minibaggers: Ein unverzichtbares Werkzeug im Bauwesen

Minibagger sind unverzichtbare Werkzeuge im Tiefbau, Hochbau, Garten- und Landschaftsbau (Galabau) sowie im Straßenbau. Dank ihrer kompakten Größe und Vielseitigkeit können sie auch auf engen Baustellen oder in Bereichen mit eingeschränktem Zugang eingesetzt werden. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Komponenten eines Minibaggers und seine verschiedenen Einsatzgebiete.

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Fahrwerk und Ketten

Das Fahrwerk eines Minibaggers ist mit Ketten ausgestattet, die für Stabilität und Mobilität auf verschiedenen Untergründen sorgen. Diese Ketten bestehen meist aus Gummi oder Stahl. Auf den Stahlketten können auch Gummipads oder sogenannte Roadliner Pads montiert werden, die wie kleine Klötze aussehen und eine schonendere Bewegung auf harten Untergründen ermöglichen.

Wichtige Komponenten des Fahrwerks

  • Laufrollen (unten): Diese Rollen tragen das Gewicht des Baggers und verteilen es gleichmäßig auf die Ketten.
  • Tragrollen (oben): Diese Rollen unterstützen die Ketten und verhindern ein Durchhängen.
  • Leitrad oder Idler (vorne): Dieses Rad hält die Ketten auf Spannung und sorgt für die richtige Führung der Ketten.
  • Fahrmotor oder Finaldrive (hinten): Der Fahrmotor ist ein technisch hochentwickeltes Bauteil, das aus verschiedenen Komponenten besteht, darunter ein Hydraulikmotor, ein Planetengetriebe mit unterschiedlichen Zahnrädern und Übersetzungen sowie eine Gleitringdichtung, die das Auslaufen des Getriebeöls im Fahrmotor verhindert. Kleine Bremscheiben verhindern bei Druckverlust ein unkontrolliertes Bewegen des Baggers. Auf dem Finaldrive sitzt das Turas (auch Sprocket genannt), das die Kette antreibt.
  • Kettenspanner: Dieser Mechanismus befindet sich im Inneren des Fahrwerks. Er drückt das Leitrad nach vorne, um die Kette zu spannen. Dies geschieht mithilfe eines Hydraulikzylinders, der über einen Schmiernippel mit Fett befüllt wird, in der Regel mithilfe einer manuellen Fettpresse.

Zwischen den Ketten ist das Planierschild, auch Stützschild genannt, am Fahrgestell befestigt. Dieses Schild kann hydraulisch auf- und abbewegt werden, um den Bagger abzustützen, mehr Standsicherheit beim Arbeiten zu geben sowie den Aushub zu verteilen oder Gräben zu verfüllen.

Drehkranz und Oberwagen

Der Oberwagen eines Minibaggers ist auf einem Drehkranz montiert, der eine 360-Grad-Drehung ermöglicht. Der Drehkranz ist eine komplexe Komponente:

  • Kugellager: Zwischen dem Oberwagen und dem Drehkranz befindet sich ein großes Kugellager, dessen Durchmesser dem des Drehkranzes entspricht. Dieses Lager ermöglicht die reibungslose Drehung und nimmt die dabei entstehenden Kräfte auf.
  • Hydraulikmotor für die Drehbewegung (auch Schwenkmotor oder Schwenkgetriebe genannt): Ein kleiner Hydraulikmotor ist mit einem Zahnrad verbunden, das in den inneren Zahnkranz des Drehkranzes greift. So wird die Drehbewegung nach links oder rechts gesteuert. Dieser Motor sorgt dafür, dass der Oberwagen schnell und präzise gedreht werden kann. Das Schwenkgetriebe kann zudem Untersetzungen enthalten, um eine bessere Kraftübertragung zu ermöglichen.

Im Oberwagen befinden sich zudem der Motor, die Hydraulikanlage sowie die Kabine des Fahrers. Das Gegengewicht am Oberwagen sorgt für die notwendige Stabilität während der Arbeiten.

Kabine

Die Kabine eines Minibaggers ist das Steuerzentrum und bietet Schutz sowie Komfort für den Fahrer. Sie besteht in der Regel aus Metall und kann als ROPS- oder FOPS-Kabine ausgeführt sein:

Arten von Kabinen

  • ROPS (Roll Over Protective Structure): Eine Kabine, die den Fahrer bei einem Überschlag schützt.
  • FOPS (Falling Object Protective Structure): Diese Kabine schützt den Fahrer vor herabfallenden Objekten.

Die Kabinen der meisten Minibagger mit einem Gewicht zwischen 1 und 5 Tonnen sind standardisiert und bieten ähnliche Funktionen. Bei größeren Maschinen variieren die Kabinen oft in ihrer Ausstattung und Bauweise. In kleineren Baggern unter 3 Tonnen wird häufig anstelle einer kompletten Kabine ein Schutzdach (Canopy) installiert. Dieses erfüllt meist nur den ROPS-Standard.

Ausleger und Stiel

Der Ausleger und der Stiel bilden den Arm des Minibaggers, mit dem die Grabungsarbeiten durchgeführt werden. Diese Komponenten sind wie folgt aufgebaut:

  • Drehgelenk am Oberwagen: Der Ausleger ist am Oberwagen mittels eines Drehgelenks befestigt, sodass er nach rechts oder links schwenken kann. Bei bestimmten Baggertypen, wie Hüllkreisbaggern oder Kompaktbaggern, ist der Ausleger mittig angebracht. Er knickt sich möglicherweise am Hauptausleger ein- bis zweimal ab.
  • Löffelstiel oder Grabarm: Der Grabarm ist meist starr und besitzt keine zusätzliche Knickfunktion. An seinem Ende sind Anbaugeräte wie Löffel, Scheren oder Greifer befestigt.

Hydraulische Anbaugeräte

Am Ausleger oder Grabstiel sind oft Anschlüsse für hydraulische Anbaugeräte montiert. Diese sind in Form von Schnellkupplungen ausgeführt. Hierbei wird zwischen einfacher Hydraulik mit Rücklauf für einen Hydraulikhammer und doppelt wirkender Hydraulik für einen Greifer oder Fällzange unterschieden.

In Deutschland und Mitteleuropa sind Schnellwechsler wie von der Marke Lehnhoff weit verbreitet. Diese ermöglichen den schnellen Wechsel von Anbaugeräten und sind oft hydraulisch mit dem Bagger verbunden.

Anbaugeräte

Minibagger zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit aus. Diese wird durch verschiedene Anbaugeräte erreicht. Zu den gebräuchlichsten gehören:

  • Standardtieflöffel und Grabenräummann: Diese Werkzeuge werden für die Aushub- und Erdarbeiten verwendet.
  • Sortiergreifer und Abbruchzangen: Diese Geräte werden für spezialisierte Arbeiten wie den Abbruch von Strukturen oder das Sortieren von Materialien eingesetzt.
  • Hydraulikhammer: Ein wichtiges Werkzeug für das Zerkleinern von Beton oder Fels.

Bekannte Hersteller von Anbaugeräten sind Atlas Copco, Epiroc, Krupp, IMI, Indromekanika, Montabert, Indeco, Furukawa, NPK, Okada, Rammer sowie viele weitere, auch aus Fernost oder China.


Akio Takeuchi, Gründer von Takeuchi, gilt als der Erfinder des Minibaggers. In den 1960er Jahren entwickelte er den ersten Minibagger, der speziell für enge Baustellen konzipiert war. Diese Innovation revolutionierte die Bauindustrie und machte den Minibagger zu einem unverzichtbaren Werkzeug. Wie Akio Takeuchi sagte: „Ein Minibagger muss vielseitig sein, um auf engem Raum maximale Effizienz zu bieten.“ Diese Philosophie hat den Minibagger weltweit erfolgreich gemacht.


Hydrauliksystem

Das Hydrauliksystem ist zentral im Oberwagen integriert und treibt alle wichtigen Bewegungen des Minibaggers an. Die Hauptkomponenten umfassen:

  • Hydraulikpumpen: Hierbei handelt es sich meist um hydraulisch regelbare Kolbenpumpen, die direkt an den Motor angeflanscht sind. Diese Pumpen erzeugen den benötigten Hydraulikdruck, um die verschiedenen Funktionen des Baggers zu steuern.
  • Steuerventile und Zylinder: Diese verteilen die Hydraulikflüssigkeit zu den Zylindern, die die Bewegungen des Auslegers, des Stiels und der Anbaugeräte steuern.

Die Hydraulikleitungen verlaufen durch eine Drehdurchführung zentral in der Mitte des Baggers in den Unterwagen. Hier wird die Hydraulik über Vorsteuersysteme mit einem Druck von etwa 8 bis 20 bar betrieben, um die präzisen Bewegungen der Maschine zu gewährleisten.

Vorsteuer-Hydraulik

Diese kleine Zahnradpumpe sorgt für den notwendigen Druck im Vorsteuer-Hydrauliksystem. Sie versorgt die Bedienhebel in der Kabine mit Hydrauliköl. Die Hebel üben dann den benötigten Druck auf das Hauptsteuergerät aus, welches die Hydraulikzylinder des Baggers ansteuert. Die Funktionen wie das Bewegen des Grabarms, des Auslegers und das Drehen des Baggers werden direkt über die Bedienhebel in der Kabine gesteuert. Der linke Hebel steuert die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Grabarms sowie die Drehung des Baggers nach links oder rechts. Der rechte Hebel steuert das Heben und Senken des Auslegers sowie das Öffnen und Schließen des Löffels.

Motor

Der Motor des Minibaggers treibt nicht nur die Hydraulik, sondern auch das Fahrwerk an. Üblicherweise handelt es sich um einen Dieselmotor. Moderne Modelle können jedoch auch batteriebetrieben sein. Zu den weiteren Komponenten gehören:

  • Kraftstoffsystem: Dieses umfasst die Einspritzpumpe, eine Förderpumpe (mechanisch oder elektrisch), sowie Kraftstofffilter in verschiedenen Ausführungen. Diese sorgen für die Reinigung des Kraftstoffs und schützen den Motor vor Verunreinigungen.
  • Kühlsystem: Das Kühlsystem verhindert eine Überhitzung des Motors und sorgt für einen effizienten Betrieb.

Einsatzgebiete

Minibagger werden in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt. Dazu gehören der Garten- und Landschaftsbau, kleinere Bauprojekte, Abbrucharbeiten, Landwirtschaft und Tiefbau. Auch private Nutzer greifen immer öfter auf Minibagger zurück, um Arbeiten im eigenen Garten oder auf dem Grundstück zu erledigen. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt:

  • Garten- und Landschaftsbau: Ausheben von Teichen, Anlegen von Wegen oder das Errichten von Terrassen.
  • Tiefbau: Verlegen von Leitungen, Erstellen von Fundamenten oder Arbeiten an Kanälen.
  • Abbrucharbeiten: Mit Anbaugeräten wie Hydraulikhämmern oder Abbruchzangen können auch kleinere Strukturen effektiv abgerissen werden.

Die Größe des Minibaggers bestimmt sein Einsatzgebiet. Standardmäßig wiegen Minibagger zwischen 1,5 und 3,5 Tonnen. Geräte unter 1,5 Tonnen werden als Mikrobagger oder Kleinminibagger bezeichnet. Bagger mit einem Gewicht zwischen 5 und 7 Tonnen werden oft als Midibagger oder Kompaktbagger klassifiziert.

Die 10 bekanntesten Minibagger-Hersteller

Zu den bekanntesten Minibagger-Herstellern zählen:

Kubota, Takeuchi, Yanmar, Kobelco, IHI, Komatsu, Hitachi, Wacker Neuson, JCB, Bobcat.

Diese Marken stehen für Qualität und Zuverlässigkeit. Weitere erwähnenswerte Hersteller sind CASE, CAT, Caterpillar, Daewoo, Sany, Develon, Hyundai, Kato, Imer, Gehl. Diese bieten ebenfalls eine breite Palette von Minibaggern an.

Fazit

Der Minibagger ist ein unverzichtbares Werkzeug. Seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und der effiziente Aufbau machen ihn so erfolgreich. Mit der richtigen Pflege und dem passenden Zubehör kann er in vielen verschiedenen Projekten eingesetzt werden. Dies macht ihn zu einem wertvollen Asset für Unternehmen und Privatpersonen. Dieser Blogartikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Komponenten und Anwendungen eines Minibaggers. Er zeigt, warum dieses Werkzeug auf modernen Baustellen unersetzlich ist.


Tipp: Wenn Sie gebrauchte Minibagger kaufen oder verkaufen möchten, kontaktieren Sie den Baumaschinen- und Minibagger-Profi ITO Germany mit mehr als 40 Jahren Erfahrung im Umgang mit Baumaschinen.

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